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4 Berge - 3 Seen: Vom Wolfgangsee auf den Schafberg

Claudia Schallauer
14.06.2025

Etappe 2 - per Boot über den Wolfgangssee - über den Falkenstein wandern - Ziel: Schafbergspitze

Vorsaison…  wie konnte ich daran nicht denken! Es ist Montag – und Nebensaison und Wochentag bei der Schifffahrt hat weniger Abfahrtszeiten als im Sommer bzw. an Wochenenden. In Kombination mit einer Schlechtwetterfront ab Mittag ist 10:20 Uhr als erste Morgen-Abfahrt mit Stop in Fürberg (unserem Wanderstart) eine wenig optimale Option für uns. Was tun? Plan B - das Schiff um 9:20 nach St. Wolfgang nehmen? Dabei hatte ich mich am meisten auf das mir unbekannte Stück über den Falkenstein gefreut…

Ich hatte die Fahrpläne vorbereitend nicht gecheckt – und mir erst am Vortag das Detailprogramm durchgelesen und Fahrzeiten erfragt bzw. bestätigen lassen. Und als wir die 10:20 Uhr-Info bei der Schiffshaltestelle an der St. Gilg‘ner Promenade erfahren, handle ich geistesgegenwärtig und mit einem soeben Feierabend-machenden Elektrobootverleih eine Privatüberfahrt um 9:00 Uhr am Folgetag aus. Soweit, so Plan C, der zurück zu Wanderplan A führt.

So beginnt unsere Woche wortwörtlich mit „Turbo“lent. In wenigen Minuten bringt uns das Schnellboot nach Fürberg und beschleunigt auch meine Mama, die in der Früh sonst eher langsam in die Gänge kommt.

Um 9:15 Uhr setzen wir den ersten Schritt am westlichen Teil des Nordufers vom Wolfgangsee und blicken zurück nach St. Gilgen, wo wir übernachtet haben, das von der anderen Seeseite schon weit entfernt wirkt. Nach wenigen Gehminuten passieren wir einen einladenden, frisch gemähten öffentlichen Badeplatz, bevor wir auf den Pilgerweg über den Falkenstein abbiegen.

Allerdings planen wir (Plan A) nicht den ganzen bis nach St. Wolfgang zu absolvieren und von dort – das wäre die Langversion der Tagesetappe - weiter auf den Schafberg, 1.429 Höhenmeter wären das in Summe – das ist bei den aktuellen Wetterprognosen zu viel. Aber neben der Direktauffahrt von St. Wolfgang mit der Schafbergbahn, gibt es auch direkt vom Falkenstein aus die Option, zur Mittelstation -  der Schafalm – zu wandern und die letzten 400 Höhenmeter idyllisch hinaufzu“zügeln“.

 

Das machen wir …  Dazu zweigt man bei der Schafkapelle 90° in den Wald und folgt dem schmalen, wunderschön angelegten, oft stark ansteigenden, Pfad durch den Wald, wodurch man die etwa 600 Höhenmeter bis zur Schafbergalm rasch gewinnt. Bei der Sautränkalm legen wir eine kurze Rast ein, bevor wir den Endspurt beginnen. Das Wetter hält und der Regen „schiebt sich nach hinten“.

Bei der letzten Kreuzung entscheiden wir, nicht auf den Pfad zum Naturfreundehaus abzuzweigen, sondern auf dem gemütlichen Güterweg zu bleiben. Dafür werden wir mit einem herrlichen Panoramablick zum kleinen Krottensee hin zum kunstvoll geschwungenen Mondsee und einem Teil des Irrsees im Hintergrund belohnt.

Die letzten Minuten bis zum Bahnhäuschen frischt es ziemlich auf – aber wir haben Glück – und es fährt eine außertourliche Bahn (die ich nicht am Plan hatte), sodass wir nur kurz warten müssen. Wunderschön ist die Auffahrt mit der Schafbergbahn, die herrliche Tief- und Weitblicke schenkt.

Das Wetterglück bleibt uns treu und marschieren wir vorm Einchecken im Hotel Schafbergspitze zum Gipfelkreuz, das erhaben auf einem Felsblock mit seinem überwältigenden Panoramablick verzaubert.

Da wir noch Zeit haben, kehren wir beim Restaurant Himmelspforte auf Suppe und Kaffee ein. Und erst als wir die wenigen Meter zur Schafbergspitze – unserer Unterkunft für zwei! Nächte - marschieren, hüllt uns der Nebel in dichtes Grau. Kurz drauf beginnt der Regen: perfektes Kaiserschmarrnwetter zum Abendessen. 

Als Krönung des ohnehin schon herrlichen Tages lichtet sich kurz vor Sonnenuntergang der Himmel, sodass wir einen kleinen Verdauungsspaziergang rund ums Hotel beschließen und die zauberhafte Dämmerung in absoluter Einsamkeit genießen… und so schließt der Tag mit dem großen Vorteil von Vorsaison-Wochentagen (bei mittelmäßigen Wetterprognosen): absolute Idylle bei an Sommerwochenende touristisch überlaufenden Naturjuwelen.

Rasant hat der Tag begonnen - in Ruhe schließt er seine Pforten.

Vorsaison und schlechter Wetterbericht … wir hätten es nicht schöner erwischen können und stehen alleine zu Sonnenuntergang am Schafberg…

Original-Etappe (ohne Seilbahn im Abstieg):

·       Länge: 14,5 Kilometer

·       Aufstieg: 935 Höhenmeter

·       Abstieg: 1.061 Höhenmeter

·       Gehzeit: ca. 5 Stunden

·       Keine besonderen Schwierigkeiten

 

Alternative 1 – Abfahrt mit der Zwölferhornbahn

·       Länge: 9,2 Kilometer

·       Abstieg: ca. 180 Höhenmeter

 

Alternative 2 – Ohne Gipfel

·       vom Ellmautal über Mozartsteig nach St. Gilgen:

·       Länge: 7 Kilometer

Kategorien Natur Auszeit Bewegung