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Etwa zwanzig Minuten geht’s vom (Traum-)Hotel Krone (nach einem kurzen Zentrumsbummel) retour am gestrigen Weg… Der heutige (neue) Weg startet als kleiner Pfad, der südwestwärts zum Schober führt. Wir marschieren ohne große Höhenmeter durch kleine Siedlungen.
Links vor uns die Gipfel der letzten Tage: Schafberg und Almkogel, rechts, das aktuelle Tagesziel: Schober und die Burgruine Wartenfels.
Zweimal weichen wir heute von der Originalstrecke ab… beim ersten Mal aus Versehen, was uns an einer schönen Maori-Statue aus Stein vorbeibringt. Das zweite Mal, weil wegen Waldarbeiten ein Wegstück gesperrt ist. Die Belohnung: Drei wunderschöne Exemplare der Frauenschuhorchidee, die ich in dieser Nähe das letzte Mal 2018 gesehen habe. Große Demut ob der Schönheit der Natur erfüllt mich.
Als wir den Wald erreichen, folgt der Aufschwung des heutigen Tages – knapp 250 in weniger als zwei Kilometern bis zur Burgruine. Die Wolken verdichten sich, die Schwüle drückt. Der Wetterbericht verheißt ein „Nicht-Regen-Fenster“ bis mindestens 15:00 Uhr.
Ich entscheide mich für einen zügigen Aufstieg auf die geniale Doppelkombi: Frauenkopf und Schober. Ohne Rucksack, den ich bei meiner Mama zurück lasse, die eine gemütliche Pause einlegt, schwebe ich leichtfüßig hinauf. Ich habe mich gegen meine letztjährige Gehrichtung entschieden – was ich – im Vorauszugreifen, nicht empfehle. Der 1. Gipfel ist somit für mich der Frauenkopf. Wegen der Wetterprognosen ist die Tour einsam und ich genieße die Idylle am kleinen Gipfelplateau, mit herrlichem Ausblick vom Wolfgangsee zum intensiv-türkisen Fuschlsee.
Weiter geht’s zum Schober – auch hier finde ich nur eine Handvoll Personen am Gipfel. Ein Lächeln zaubert mir der laut Tafel 11. Maibaum mit den liebenswert-originellen Strohpuppen, die auf das etwa zehn Meter entfernte Kreuz blicken.
Beim Runtergehen am lange Zeit durchgehend seilversicherten Abstieg sind meine „Turbostecken“ eher hinderlich, aber da ich ohne Rucksack unterwegs bin, kann ich sie nicht einstecken. Dafür machen sie im unteren Wegteil wieder Spaß und ich bewege mich zügig runter.
Gemeinsam mit meiner Mama setze ich den „Heimweg“ nach Fuschl über den 9-Loch Golfplatz und die mit dem Falstaff prämierten Waldhofalm fort, eine Einkehr bringt Stärkung in Form von einer hausgemachten Frittatensuppe.
Der Fuschlsee empfängt uns einladender als das Wetter, darum gibt es statt dem Sprung ins Wasser ein Eintauchen in den Dampf der Wellnessbereiches im Sporthotel Jakob, unserer letzten Unterkunft. Eine Wohltat für unsere fleißigen Beine und verschwitzt-auskühlenden Körper. Im Gegensatz dazu unsere Seele: warm-erfüllt mit unbezahlbaren (Berg-)Momenten, herzlichen Gastgebern und schönen Begegnungen und Austausch. Und Bildern im Gepäck, die einen kleinen Einblick und nur leise Vorahnung in die Schönheit und Vielfalt des 4Berge3Seen-Trails geben können.
Original-Etappe
mit Schober und Frauenkopf
· Länge: 13,1 Kilometer
· Aufstieg: 930 Höhenmeter
· Abstieg: 740 Höhenmeter
· Gehzeit: ca. 5 Stunden
· Schwierigkeit: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit bei der Besteigung von Schober und Frauenkopf absolut wichtig!
Alternative – von Mondsee nach Fuschl ohne Gipfel
· Länge: 10,1 Kilometer
· Aufstieg: 571 Höhenmeter
· Abstieg: 390 Höhenmeter
· Gehzeit: ca. 4 Stunden
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